Der CO2 Fussabdruck unserer Nahrungsmittel

Pro Kopf verursachen Europäer durch die Erzeugung, den Transport und die Verpackung von Lebensmitteln etwa 3 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Das ist etwas ein Drittel unseres gesamten CO₂-Fussabdrucks. Der eigene Wert hängt dabei stark von den individuellen Ernährunggewohnheiten ab und kann sich von Fall zu Fall um einen Faktor von 3-5x unterscheiden.

Fleisch und Milchprodukte machen mehr als drei Viertel der Gesamtemissionen für Lebensmittel aus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die individuelle CO2-Emission stark von der Art der Ernährung abhängt. Vegane und vegetarische Ernährung hat einen niedrigen CO₂-Fussabdruck von ca. einer Tonne CO2 pro Jahr, Ernährungsweisen mit viel tierischen Produkten und insbesondere Rindfleisch verursachen einen hohen ökologischen Fussabdruck von drei Tonnen CO2 pro Jahr und mehr. In der Schweiz wird der Einfluss von Milchprodukten auf CO2 Emissionen häufig unterschätzt. Zur Einschätzung der eigene Ernährungsgewohnheiten ermittelt das BitsaboutMe CO2 Widget die individuelle CO2 Intensität in gCO2/kcal, ein Mass dafür wieviel CO2 für die nötige Energiezufuhr entsteht. Der Schweizer Durchschnitt für diese Grösse liegt bei ca. 2 gCO2/kcal und entspricht einer Mischkosternährung. Für vegane Ernährung liegt der Wert bei 1 gCO2/kcal und Liebhaber von Fleisch erreichen 3 gCO2/kcal.

Der BitsaboutMe Lebensmittel CO2 Monitor analysiert das individuelle Ernährungsverhalten auf der Grundlage elektronischer Kassenzettel und der CO2-Schätzungen für einzelne Produkte, die von Einzelhändlern und unabhängigen Quellen publiziert wurden. Er ermittelt die relative CO2-Intensität in gCO2/kcal. Diese relative Grösse ist aussagekräftiger als die absolute Menge CO2, da nie alle Lebensmittel komplett erfasst werden. Die Beiträge von Lebensmitteln, z.B. die in einem Restaurant konsumiert oder ohne nachverfolgbare Quittung gekauft wurden, können nicht berücksichtigt werden und fehlen in der Rechnung. Die ermittelte CO2 Intensität ist dann am aussagekräftigsten, wenn die mit elektronischer Quittung gekauften Lebensmittel möglichst repräsentativ für die eigene Gesamternährung sind.

Auf einer zweiten Registerkarte werden die Lebensmitteleinkäufe nach Lebensmittelgruppen und einzelnen Produkten aufgeschlüsselt, um aufzuzeigen, welche Lebensmittel am meisten zur individuellen CO2-Emission beitragen. Diese Sichtweise kann helfen, solche Produkte zu identifizieren, die durch weniger kohlenstoffintensive Alternativen ersetzt werden könnten.

Limitierung und Weiterentwicklung:
Die erste Betaversion beschränkt sich auf die Nachhaltigkeitsangaben der Migros (5 Sterne Skala) für ihre Produkte. Die Produkte anderer Händler folgen in Kürze. Produkte, die keine individuelle Bewertung haben, werden durch Durchschnittswerte auf Kategorieebene angenähert. Daher bieten die Gesamtzahlen eine gute Orientierung. Einzelne Bewertungen auf Produktebene können noch fehlerhaft sein, aber werden kontinuierlich verbessert, wenn immer mehr produktspezifische Daten verfügbar werden.

Quellen:

https://foodforfuturefreiburg.de/wp-content/uploads/2022/04/Eaternity-All-you-can-eat.pdf

https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/essen-wir-das-klima-auf

https://ourworldindata.org/food-supply